Lasst uns den 03.10.2015 zu einemTag des offenen Austausches in Deutschland machen – #bloggerfuerfluechtlinge

Seit Wochen beschäftigt mich ein Thema: Kann ich mehr tun, um endlich einen entspannten und sachlichen Austausch zum Thema “Flüchtlinge kommen nach Deutschland” zu fördern, als nur mein tragfähiges Netzwerk zu nutzen. Ja, ich kann. Bitte macht euch mit mir stark für einen Tag der offenen Treffen am 03. Oktober 2015 überall in euren Gemeinden, Vereinen, Kirchen, Jugendhäusern, und, und, und.

BFF_1508_ButtonBlau2-300x300Die Vertriebenenzahlen steigen, die Verunsicherung in vielen Kommunen auch. Gleichzeitig gibt es eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft. Menschen, deren Hauptanliegen es ist, den V’ertriebenen, die in Deutschland eintreffen, einen sicheren und einigermaßen erträglichen Aufenthalt zu ermöglichen. Denn diese Menschen können nichts für Krieg, Elend und Not in ihrer Heimat. Egal ob in Syrien, Afghanistan, Somalia oder in Ländern, in denen der Krieg zwar offiziell vorüber, die Verfolgung einzelner Gruppen (ethnisch, religiös) immer noch an der Tagesordnung ist. Sie können nichts dafür, wenn wir der Meinung sind, die Politik im eigenen Land, in Europa oder der Welt sei verfehlt. Sie sind Spielball einer Situation, die auch die wohlwollendste Regierung nicht von heute auf morgen stoppen kann. Sie sind Opfer, keine Täter.

Dass es ob der permanent steigenden Zahlen und der Bilder, die durch die Medien gehen, zu Verunsicherung bei den Menschen in den Dörfern und Städten unseres Landes kommt, ist nicht verwunderlich. Man liest so viele, teils widersprüchliche Berichte, teils Fakten, die man nicht versteht, weil man sich nie so tief mit dem Thema beschäftigt hat, teils gezielt gestreute Fehlinformationen.

Ich denke, wir müssen reden!

Miteinander. Mit Menschen aus unseren Gemeinden, die einfach nur verunsichert sind und klare Aussagen brauchen, auch wenn ihnen diese vielleicht nicht gefallen. Mit Menschen, die sich von rechten Hass-Predigern instrumentalisieren lassen, ohne selbst am rechten Rand zu stehen. Mit Menschen, die den weiten Weg zu uns auf sich genommen haben, denn nur sie können sagen, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellen. Mit Menschen, die als Helfer in den Kriegsgebieten waren oder die vor Ort hauptberuflich oder ehrenamtlich aktiv sind. Mit Menschen, die in Politik und Wirtschaft Einfluss nehmen können. Gemeinsam, offen, ehrlich. Und wir müssen uns gegenseitig zuhören.

Lasst uns das am 03. Oktober 2015 gemeinsam tun!

In unserer Gemeinde. In unserem Landkreis. In unserem Bundesland. In ganz Deutschland.

Ja, es ist ein großer Wunsch.

Aber es ist mein Wunsch.
Der Wunsch, etwas Konstruktives zu tun, statt nur gegeneinander zu kämpfen.
Der Wunsch, meine Reichweite und mein Netzwerk zu nutzen, um den Dialog zu fördern.
Der Wunsch, einen entspannten, gemeinsamen Nachmittag oder Abend zu verbringen, der neben leckerem Essen und Trinken auch Sorgen und Ängste auffängt, aufklärt, hilft.
Mein Wunsch eben.

Bitte helft mir, diesen Wunsch wahr werden zu lassen. Macht euch in euren Vereinen, Rathäusern, Kirchengemeinden, Initiativen, Netzwerken für diesen offenen Austausch stark.

http://ddorfer.info/
Danke an Carola und ddorfer.info für die Nutzungsrechte!

Ganz egal, ob ihr für zwei Stunden am Nachmittag Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus organisiert. Ob ihr ein Grillfest organisiert, zu dem alle etwas mitbringen (auch das verbindet). Ob ihr zusammen einen Ausflug macht, eine Band spielen lasst oder einfach nur zusammen sitzt.

Warum mir das so wichtig ist

Wie viele andere sehe ich, was in unserem Land gerade passiert.

Auf der einen Seite kommen viele Menschen zu uns, die nicht wissen, wohin. Die Hilfe und Unterstützung brauchen, genauso wie unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, die im zweiten Weltkrieg flüchten mussten.

Auf der anderen Seite wächst die Verunsicherung, wie Länder und Gemeinden das Problem stemmen sollen.

Und dann gibt es da noch die Liste der feigen Angriffe auf Menschen, die eine andere Meinung, eine andere Hautfarbe, eine andere Sprache oder Kultur haben. Eine Liste, die lang und länger wird, z.B.:

Werden deutsche Hass-Prediger wirklich wieder gesellschaftsfähig?

Während sich all diese Angriffe gegen vermeintlich “Fremde” richten, gibt es aber auch Angriffe, die in eine andere Richtung zielen. So wurde zum Beispiel dem ursprünglichen Organisator der Petition #HeimeohneHass mit dem Tod gedroht, wenn er die die Petition nicht schließt. Morddrohungen erhielten auch weitere Mitglieder seiner Familie.

Zum Schutz dieser Menschen wurde die Petition wirklich vorübergehend gestoppt, ehe sie von Blogger und Kolumnist Heinrich Schmitz wieder aufgenommen wurde. Prompt geriet auch er ins Visier. Angeblich habe er seine Frau ermordet und die Polizei gerade in seinem Haus auf der Suche nach der Leiche, berichtete ihm seine Tochter, die er gerade gemeinsam mit seiner Frau besuchen wollte. Auch er hat sich zum Schutz seiner Familie zurück gezogen.

Die Ratten kommen aus ihren Löchern

Um es deutlich zu machen: Wir reden hier von einem Ersuchen, fremdenfeindliche Demonstrationen rund um ein Wohnheime, Gemeinschaftunterkünfte usw. zu verbieten. Es geht NICHT um ein generelles Demonstrationsverbot. Trotzdem ist das schon genug, dass sich feige Ratten aus ihren Löchern wagen und anonym das Leben anderer Menschen bedrohen. Nur weil diese eine andere Meinung haben und diese auch äußern. Ich gehe jede Wette ein, dass die gleichen Menschen auch vor den Spionen der IS warnen und frage mich:

Beide Gruppierungen bedrohen alle, die anderer Meinung sind. Offen und unverhohlen. Dabei instrumentalisieren die deutschen Hass-Prediger schamlos die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus welchen Gründen auch immer, durch die Veränderungen verunsichert sind. Und die lassen es arglos mit sich geschehen. Warum ist das so?

Bitte, lasst uns dem ein Ende setzen, indem wir uns für einen offenen, sachlichen Austausch in entspannter Atmosphäre stark machen. Ohne Türsteher und Einlasskontrollen. Aber mit der Bereitschaft, jeder Seite zuzuhören.

Zum Beispiel am 03. Oktober 2015.

Überall in Deutschland.

Das würde mich glücklich machen.

Eines liegt mir noch am Herzen: Die Idee des offenen Treffens stammt nicht von mir. Ich habe sie von einem Menschen übernommen, den ich in den letzten Wochen sehr zu schätzen gelernt habe. Den Ansatz fand ich so gut, dass ich beschlossen habe, er soll die Runde machen. Menschen mitnehmen. Menschen zusammen bringen.

Denn wenn man respektvoll miteinander umgeht, siegt der klare Verstand.

Mehr zur Aktion Blogger für Flüchtlinge: http://www.blogger-fuer-fluechtlinge.de/

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