Im Internet kann man Geld verdienen, aber nicht mit Tipps und Tricks, sondern mit Kreativität, harter Arbeit und einer gehörigen Portion Glück. Deshalb gilt es, verlockende Angebote sorgfältig zu prüfen.
Das Gerücht hält sich hartnäckig: Mit den richtigen Tricks lässt sich mit Blogs und Websites schnell und einfach viel Geld verdienen. Ich streite nicht ab, dass das möglich ist. Mit einer genialen Geschäftsidee, viel Zeit und Engagement, einem guten Netzwerk und einer ordentlichen Portion Glück klappt das sicher hin und wieder. Mehr Geld verdienen aber vermutlich diejenigen, die absolut unfehlbare Geheimtipps verkaufen.
Und diese Tipps wandeln sich mit der Zeit. Alle paar Monate wird ein neues Glücksschwein durchs Dorf gejagt und jedes Mal gibt es hoffnungsvolle Träumer, die sich als Hans im Glück wähnen, wenn sie darauf aufspringen.
Verlinkt mit dem Erfolg
Linkbuilding war so ein Erfolgsrezept. Wie wild wurde getauscht, ge- und verkauft und auf Teufel komm raus die unmöglichsten Dinge miteinander verlinkt. Hauptsache viele eingehende Links auf der Seite. Denn dann wurde man gefunden bei Google. So zumindest die Theorie.
Da Google nicht blöd ist, wurde diesem Kuhhandel schnell ein Riegel vorgeschoben. Positiver Nebeneffekt: Diejenigen, die vorher dafür gezahlt haben, dass sie von anderen Seiten verlinkt wurden, können jetzt nochmal dafür zahlen, dass die Links gelöscht werden.
Content ist jetzt alles
Sinnvolle Inhalte sind aktuell das Geheimrezept. Das macht es für viele schon schwerer, denn dazu muss man Ideen haben und schreiben, was einerseits Zeit kostet, andererseits ein gewisses Geschick erfordert.
Eigentlich keine Problem, denn dafür gibt es Agenturen. Agenturen, die sich das Erstellen guter Texte angemessen bezahlen lassen. Aber bezahlen will Hans im Glück ja nichts. Er will verdienen, gerne auch an anderen. Also erstellt er eine Website, die sich irgendwie mit allen Themen beschäftigt, mit denen andere Geld verdienen:
- Fashion
- Lifestyle
- Musik
- Digitale Endgeräte
- Kinder
- Familie
- usw.
Wenn man zuschlägt, dann nämlich richtig!
Nehme Content. Biete Reichweite
Also sucht man sich Bloggerinnen und Blogger zu allen relevanten Themen. Möglichst solche, die mit der digitalen Welt nicht so genau vertraut sind und folglich keine unangenehmen Fragen stellen. Diesen bietet man großzügig eine tolle neue Plattform zur kostenlosen Nutzung an. Hier dürfen sie – natürlich ebenfalls kostenlos – Blogbeiträge erstellen, sie mit einem Hinweis auf ihren Blog versehen und einem großen Publikum zugänglich machen. Alles Dank der Großzügigkeit des Webseitenbetreibers!
Das ist Nonsens, sagst du? Weil eine neue Seite ohne Inhalt noch keine Reichweite hat und somit den Blogbetreibern auch keinen Ausgleich für ihren wertvollen Content bietet. Pssstt! Bist du wohl ruhig?! Das brauchen die Bloggerinnen und Blogger doch nicht zu wissen, dass Hans im Glück sich mit ihrer Arbeit eine goldene Gans verdienen will.
Dann kriegst du halt Prozente
Und wenn doch mal jemand Fragen stellt, verspricht ihm Hans im Glück einfach großzügig ein paar Prozente der potenziell zu erwartenden Werbeeinnahmen, die er mit der Seite irgendwann verdienen wird. Zum einen weiß dann sowieso niemand, wie viel das genau ist und zum anderen muss er die ja selbstverständlich unter allen Content-Lieferanten aufteilen. Da wird der/die Einzelne doch hoffentlich verstehen, dass nicht viel übrig bleibt. Hans im Glück will doch fair zu allen sein. Besonders zu sich selbst.
Deshalb meine Empfehlung: Vermeintlich großzügige Angebote ausgiebig prüfen und hinterfragen. Das schützt vor unangenehmen Überraschungen.
In loser Folge werde ich hier „Trends“ vorstellen, denen ich immer wieder in meinem digitalen Leben begegne. Trends, die davon leben, dass sie nicht kritisch hinterfragt werden.
Weitere Insidertipps für das schnelle Geld im Internet.
*Vorsicht, meine Insidertipps können Spuren von Ironie enthalten.
Kommentar verfassen