Mein Wahl-Motto: Jugend an die Macht!

Meine Timeline ist voll. Jeder sagt mir, ich soll wählen gehen. Es nervt.

WahlkreuzAch halt, Moment. Klar nervt es. Aber ist es nicht auch toll, dass ich mit so vielen Menschen verbunden bin, denen die Möglichkeit, an ihrer Zukunft mitzuarbeiten, wichtig ist?! Ja, ist es ! Defintiv.

 

Menschen, die dafür aber weder Rezo – Die Zerstörung der CDU noch Comedians for Worldpeacce brauchen. Menschen, die eigenständig denken. Immer. Nicht nur vor Wahlen. Die mir immer wieder mit Gegenfragen und mir nicht bekannten Details neue Blickwinkel eröffnen. Ich bin dankbar für diese Menschen. Trotzdem möchte ich die Mehrzahl von ihnen nicht in der Politik sehen. Weil sie mir zu alt sind. Auch wenn viele davon jünger sind als ich selbst.

Warum alte Säcke (m/w/d) das Ruder aus der Hand geben sollen

Ich selbst bin inwischen über 50. Durch meine fortwährende Beschäftigung mit IT und Digitalisierung schon in der Schule und später als Community- und Social Media Managerin war ich immer „am Ball“. Trotzdem denke und handele ich anders als meine Enkelgeneration. Eben weil ich digitale Medien immer als Ergänzung zu meinem herkömmlichen Handeln genutzt habe. Mit der heutigen Situation aufgewachsen bin ich nicht. Deshalb kann ich vieles herleiten und erklären, warum es sich so entwickelt hat, wie das aktuell der Fall ist. Und ich kann analysieren, warum Dinge nicht funktionieren können. Und das tatsächlich sehr gut.

ABER! Ist das wirklich noch relevant (also das Erklären, nicht die Analyse, die bleibt immer relevant) und kann ich da so schnell „nacharbeiten“, wie die Entwicklung fortschreitet? Und warum sollte ich das überhaupt wollen? Es gibt doch längst Menschen, die das viel besser können. Für die das, was ich erklären kann, nicht erklärungsbedürftig ist. Weil es bereits zu ihrer Kindheit gehört hat.

Und genau diese Menschen sollen endlich das Ruder in die Hand nehmen.

Jugend an die Macht

Deshalb habe ich bei den Regionalwahlen rein nach Alter gewählt. Quer über die Parteigrenzen hinweg. Schülerinnen, Schüler, Studierende an die Macht! Menschen, die nicht ständig mit dem Spruch kommen, dass es „früher“ ja auch funktioniert hat, dass man auf A, B oder C Rücksicht nehmen muss. Und die nicht an ihren Pöstchen hängen weil sie Angst vor „Machtverlust“ haben.

Menschen, die es schaffen, sich schnell und effizient über Ländergrenzen zu vernetzen, sich auf gemeinsame Ziele zu einigen und damit alte Diplomatie-Zöpfe abzuschneiden. Das beste Beispiel dafür ist die Bewegung Fridays for Future. Offensichtlich verstehen die jungen Menschen, die sich hier engagieren, die Studien weltweiter WissenschaftlerInnen besser als die aktuell Regierenden.

Mir ist klar, dass auch diese Menschen nicht zaubern können. Dass vieles langsamer gehen wird, als erhofft. Aber so gemächlich, wie es in der Vergangenheit lief, kann und darf es nicht weitergehen. Weder bei der Umwelt, noch bei der Wohnraumwirtschaft, noch in der Arbeitgestaltung. Behalten wir das Tempo bei, werden wir von den Entwicklungen überrollt werden.

Warum ich – bei aller Kritik – das Rezo-Video feiere

Deshalb feiere ich auch das Video von Rezo. Ja, es ist einiges etwas kurz gegriffen. Zuständigkeiten werden unsauber und pauschalisierend zugeordnet (Länder- versus Bundeskompetenz), die Schuld primär der CDU und ein bisschen der SPD angelastet, obwohl da durchaus noch weitere Parteien, FDP und Grüne, mit am Zug waren. Das polarisiert. Und die Reaktion der CDU macht es nicht besser!

Aber das Video hat Stand jetzt über elf Millionen Menschen erreicht. Dazu kommen weitere zig Millionen Follower anderer Youtuber, die Rezo unterstützen. Nicht nur junge Menschen. Nicht nur wohlwollende. Nicht nur ernsthaft politisch interessierte.

Sicher wird sich die Mehrzahl nicht die gesamten 55 Minuten angesehen haben, genauso wenig, wie sich alle die elf pdf-Seiten der Union durchgelesen haben werden. Vermutlich dürfen viele von ihnen auch noch nicht wählen. Und wäre der Medienhype nicht so hoch, hätten sich wohl auch nicht so viele andere Youtuberinnen angeschlossen.

Dennoch ist dieses Video und die Reaktionen darauf ein Zeichen dafür, was junge Menschen heute schnell und effektiv bewegen können. Indem sie „die Digitalisierung“ ganz selbstverständlich auch für wichtige, die ganze Welt betreffende Themen einsetzen.

Ich habe meine Stimmen schon vor etwa zwei Wochen per Briefwahl abgegeben. Rezo war da noch kein Thema, aber der Wirbel darum bestätigt mich, dass ich richtig gewählt habe: Jugend an die Macht!

Weil sie es können.

Fun Fact: Die CDU hat übrigens bei den Regionalwahlen keine Stimme bekommen. Sie hatte keine SchülerInnen oder Studierende aufgestellt. Dafür aber reichlich RentnerInnen und sonstige Menschen im Ruhestand.

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