Im Zusammenhang mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft fällt immer wieder ein Begriff: Lebenslanges Lernen. Häufig mit einer drohenden beziehungsweise negativen Konnotation. Für mich nicht nachvollziehbar, denn für mich ist Lernen eine Art Jungbrunnen.
Nichts hält mein Hirn so wach und so jung wie neues Spielzeug für meine grauen Zellen. Aktuell werden sie wieder kräftig durcheinander gewirbelt. Alle vier Wochen ein neues Thema, in das ich mich stürzen kann, will und muss. Klausur. Dann das nächste Thema. BWL. Qualitätsmanagement. Projektmanagement. Schnell und intensiv.
Ja, die ersten zwei Wochen waren hart. Nach drei Jahren Cloudworking von daheim plötzlich wieder 8 to 5 in einem fremden Büro sitzen, mit fremden Leuten im gleichem Raum, durch Kopfhörer einigermaßen abgeschottet. Dazu kam noch eine schwere Erkältung. Also ein suboptimaler Start. Und eindeutig nicht die sinnvollste Art zu lernen. Kein Mensch ist von acht bis siebzehn Uhr konstant aufnahmefähig. Erst recht nicht, wenn das bedeutet, kurz vor sechs Uhr aufzustehen und eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Eine Stunde, in der man viel effektiver lernen könnte. Aber okay, das ist der Deal, darauf habe ich mich eingelassen. Effektiv ist es nicht.
Jedenfalls passierte nach den ersten zwei Wochen wieder das, was immer passiert ist, wenn ich neue Themen angegangen bin: Ich lebe auf. Ich spüre, wie ich von Tag zu Tag wacher werde, auch wenn ich abends fix und alle heim komme.
Der Zugang zum Stoff fällt mir leicht, immer noch. Auch mit 50+. Weil er mir viele neue Anregungen gibt. Neue Wege aufzeigt. Meine Überraschung, wie faszinierend ich zum Beispiel das Thema Qualitätsmanagement finde, habe ich bereits erwähnt.
Mein Tipp an euch: Wenn ihr merkt, dass ihr im Job anstumpft, euer Engagement zurückschraubt, dann wird es allerhöchste Zeit, neue Kunststückchen zu lernen. Denn dann brauchen die grauen Zellen neues Futter. Traut euch. Es lohnt sich!
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