Bei meinen Experimenten mit Personal Kanban habe ich mir auch einige kostenlose Tools angesehen. Trello, KanbanFlow und LeanKit Kanban gehören dabei zu denen, die mir besonders gefallen haben. Und das bereits in der Basisversion. Je nach Anbieter sind zusätzliche kostenpflichtige Features verfügbar. Die Kosten berechnen sich entweder pauschale für ein Unternehmen oder pro User. Aber alle bieten für wenig bis gar kein Geld sehr viel.

Wie in Teil eins und Teil zwei meiner persönlichen Kanban-Story versprochen, folgen jetzt noch ein paar Tipps für alle, denen ein Kanban Board an der Bürowand nicht hilft. Wer in virtuellen oder verteilten Teams an unterschiedlichen Standorten arbeitet, kann damit ja nichts anfangen. Für diese Kanban Nutzer gibt es zahlreiche online Tools. Einige davon habe ich in der kostenlosen Variante für meinen Bedarf angesehen. Wichtig dabei: Mir ging es nicht darum, alle Funktionalitäten komplett auszureizen, sondern nur darum, mit welchem Modell ich auf Anhieb am besten zurecht komme.
Die einfachste Art und Weise mit Kanban zu starten, wäre vermutlich ein Excel-Sheet, was man allen Coworkern freigibt. Mit Farben könnten die einzelnen Mitarbeiter markiert werden. Die Kommentarfunktion gibt weitere Hinweise zur Aufgabe. Aber mal ehrlich, wirklich übersichtlich und richtig bequem wäre die Copy and Paste Orgie nicht.
Virtual Kanban
Etwas bequemer wird es mit VirtualKanban. Immerhin kann man die Tickets von Spalte zu Spalte ziehen und braucht kein C&P, aber das war es im Wesentlichen schon. Wobei ich dazu sagen muss, dass sich mir nicht erschlossen hat, wie ich hier ein Board personalisiere und speichere. Wenn ich das richtig sehe, müssen erst die Entwickler ran und es entsprechend einbinden. Falls jemand Virtual Kanban nutzt, wäre ich für einen entsprechenden Kommentar dankbar.

Trello
Trello war die häufigste Empfehlung aus meinem Netzwerk. Und in der Tat ist es sehr intuitiv. Ein neues Board ist schnell erstellt. Coworker können eingeladen aber auch rein private Boards erstellt werden. Jedem Ticket lässt sich eine Frist und beliebige Bearbeiter zuordnen. Kommentare sind auf den ersten Blick sichtbar (Icon). Durch Labels könne zum Beispiel Prioritäten abgebildet werden und sehr viel mehr.

Trello gehört zu den besten Tools, die ich mir angesehen habe. Sehr praktisch für mich: Ich kann mit einem Blick zwischen meinem privaten Kanban Board neben dem Unternehmensboard wechseln. Erstellt jemand ein Ticket für mich, werde ich per E-Mail informiert. Auch die App fürs Handy ist sehr übersichtlich und gut zu bearbeiten.
Unter dem Titel „Business Class“ bietet Trello auch eine kostenpflichtige erweiterte Version. Das Gute daran: Die Kosten werden hier per Unternehmen gerechnet und nicht per User. Damit bleiben die Kosten mit 25 Dollar pro Monat beziehungsweise 200 Doller im Jahr sehr überschaubar. Die Bezahlversion setzt vor allem auf Sicherheitsaspekte.
Bereits die kostenlose Version bietet alles, was das Herz begehrt. Sehr gutes Tool!
KanbanFlow
Übersichtlich, leicht verständlich und bereits in der Basisversion mit Unteraufgaben zu versehen. So lassen sich auch komplexere Aufgaben gestalten und gestalten.




Auch hier gibt es zusätzlich für fünf Dollar pro Monat und Nutzer erweiterte Premium Funktionen. Files können angehängt und komplette Boards kopiert werden. Selbstverständlich ist eine grafische Auswertung des Arbeitsflusses möglich und für alle, die nur schauen aber nicht anfassen sollen, können gesonderte Rollen vergeben werden.
Sehr spannend auch der Pomodoro-Timer. Ein Werkzeug für das persönliche Zeitmanagement, auf das ich in einem meiner nächsten Beiträge näher eingehen werde.
In der kostenlosen Basis-Version gut. In der Premiumversion top!
LeanKit Kanban
LeanKit kann richtig viel und das bereits in der kostenlosen Basisversion für bis zu 25 Mitarbeiter und bis zu 10 Boards. Backlog und Archiv sind wirklich gut integriert. Mehrere Teams können parallel arbeiten, ohne dass das Board unübersichtlich wird. Die Prioritäten sind auf den ersten Blick zu erkennen, Tickets können getaggt werden. Sind Änderungen erforderlich, lässt sich das komplette Board im Editier Modus anzeigen und macht einem die Arbeit richtig leicht.

Als wäre das alles nicht genug, bringt LeanKit auch noch eine umfangreiche Template Bibliothek mit in der zum Beispiel auch die BCG Matrix nicht fehlt. Hinzu kommen die kostenpflichtigen Optionen wie grafische Auswertungen und viele mehr.
Ein tolles, gut durchdachtes Tool aber für meinen Bedarf definitiv überdimensioniert. Allerdings ist es jetzt in meiner Bookmark-Liste, weil die angebotenen Templates einfach nützlich sind.
Mein Fazit
Wäre ich nicht zuerst bei Trello gelandet, hätte ich mich vermutlich für KanbanFlow entschieden. Warum kann ich eigentlich gar nicht genau sagen. Ich glaube, der Pomodoro-Timer hat mich angelacht. 😉 Dazu mehr im nächsten Blog Beitrag. Ich kann jedem nur empfehlen, sich unterschiedliche Modelle anzusehen – es gibt eine ganze Menge an kostenlosen Einstiegsversionen – und sich das Board auszusuchen, das einem intuitiv am meisten zusagt.
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