Blogparade: Mein erstes BarCamp

CIONET, Camp, BarCamp, München

Seit 2009 bin ich BarCamps verfallen. Neben dem Pflichtprogramm für Social Media Manager, dem CommunityCamp in Berlin, standen seither auch Exoten wie das „BleibGesundCamp“ im Frühjahr bei der VHS in Esslingen oder Camps zu Spezialthemen wie das fbCamp (Facebook) in Hamburg auf dem Plan. Umso mehr freue ich mich auf das CIONETCamp im Oktober in München. Es ist das erste, bei dem ich selbst mit organisiere.

Irgendwie passt es sehr gut: Mein erstes besuchtes BarCamp und mein erstes selbst organisiertes BarCamp sind gleichzeitig Gegenstand meines ersten Beitrages zu einer Blogparade. Zwar gab es immer mal wieder Themen, die ich ganz interesssant fand, der Funke ist aber nie so wirklich übergesprungen. Anders beim Thema BarCamp. BarCamps und mich hat auf Anhieb eine tiefe Zuneigung verbunden. Genau genommen das CommunityCamp in Berlin, DAS BarCamp schlechthin für die Community- später Social Media – Branche, und mich. Denn das war mein Erstes. Ich glaube, es war 2009, auch wenn mein Mixxtprofil sagt, dass ich bereits seit März 2008 Mitglied der CommunityCamp Community bin. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es eine Weile gedauert, bis ich den Mut hatte, mich unter die „Profis“ zu mischen. Auch wenn ich zu den Zeitpunkt bereits einige Jahre Erfahrung mit der Moderation von Communitys und dem ganzen Drumherum hatte, als Profi sah ich mich definitiv nicht. Bis zum CommunityCamp in Berlin. Endlich traf ich auf Menschen, die verstanden, wovon ich rede, wenn ich über meinen Job gesprochen habe. Und – oh Wunder – sie alle hatten ähnliche oder gleiche Probleme und feierten ähnliche oder gleiche Erfolge.

Suiziddrohungen in der Community brachten für mich den Durchbruch

Richtig aufgetaut bin ich dann in einer Session über Suiziddrohungen in der Community. Vor mir saß Florian Stöhr, damals noch Mitgesellschafter bei Stayblue, einer Community mit Schwerpunkt im Osnabrücker Raum, die etwas kleiner war, als die, für die ich im Stuttgarter Raum mit verantwortlich war. Immer, wenn er sich zu Wort meldete, sagte er genau das, was ich gesagt hätte, hätte ich mich getraut, etwas zu sagen. 😉 So falsch konnte ich mit meinem Wissen also gar nicht liegen. Ein gutes Gefühl! Genau das, was ich brauchte, um mich auf lebhafte Diskussionen einzulassen. Kurz gesagt; Mein erstes BarCamp war ein voller Erfolg. Es hatte eine richtige „Coaching Funktion“ für mich. Sehr zufrieden und euphorisiert flog ich heim. Das CommunityCamp in Berlin gehört seither zum lieb gewordenen Pflichtprogramm. Es ist eine der wenigen Veranstaltungen, die ich schon im Oktober für das kommende Jahr Oktober fest einplane.

CommunityCamp, BarCamp, Berlin

Seit 2009 bin ich den BarCamps verfallen. Am liebsten würde ich alle besuchen, die mich interessieren. Doch auch wenn es nur geringe oder gar keine Teilnahmegebühren gibt, kommt doch einiges für die Anreise und die Unterkunft zusammen. Deshalb geht schweren Herzens nicht alles. Dieses Jahr steht noch das BarCamp Stuttgart auf der Liste, im Oktober dann wieder das Community Camp. Bereits im Frühjahr konnte ich das SaarCamp mit einem Besuch bei meiner Familie im Saarland verknüpfen.

Was ist eigentlich das Besondere an BarCamps?

Wie intensiv der Austausch bei BarCamps ist, merke ich immer erst dann, wenn ich wieder daheim bin und  ins Bett falle. Die nächsten Tage bin ich dann total beschwingt von den vielen neuen Eindrücken und Ideen. Dadurch, dass sich alle Teilnehmer in die Diskussionen einbringen können und man selbst die freie Wahl hat, welches Thema man sich anhören möchte, sind die Informationen, die man mitnimmt, meistens absolut auf den Punkt. Und sie kommen in aller Regel von Profis, nicht von Theoretikern.

Inzwischen fällt es mir sehr schwer, mich bei klassischen Tagungen mit „Frontalbeschallung“ in Geduld zu üben. Mich stören die Worthülsen und – leider sehr oft – das Marketing-Blabla entsetzlich. Selbstdarsteller, denen nur daran gelegen ist, zu betonen, wie wichtig sie sind, die aber sonst mit wenig brauchbarem Input aufwarten können, stehlen einfach meine Zeit. Umso glücklicher bin ich, dass mein Arbeitgeber auf Anhieb vom BarCamp Format überzeugt war.

CIONETCamp, das BarCamp für deutschsprachige CIOs

Aktuell planen wir deshalb für den 31. Oktober 2013 unser erstes CIONETCamp und wandeln damit auf Tim O’Reillys Spuren. Geladen sind die Mitglieder der CIONET Community in Deutschland, also CIOs und IT-Entscheider aus Anwenderunternehmen und Nachwuchskräfte, die sich für eine Karriere in diesem Bereich interessieren. Besonders freue ich mich dabei auf den Austausch zwischen den Generationen. Über die Generation Y wird auf klassischen Tagungen und Konferenzen ja regelmäßig gesprochen, mit ihr aber viel zu selten. Und ich bin gespannt, wie die Führungskräfte auf das offene Format und die kurzfristigen Programmplanung am Morgen des BarCamps reagieren.

Nicht alles Gold, was BarCamp heißt

Bislang habe ich nur Positives über BarCamps berichtet. Es wäre aber gelogen, wenn ich sagen würde: Alles ist immer gut. Es gibt auch einige Punkte, die mich wirklich stören:

  • die No Show Rate, also diejenigen, die sich anmelden und dann den Platz nicht freigeben, wenn sie wissen, dass sie nicht kommen. Dadurch müssen regelmäßig Interessenten daheim bleiben, weil es keine freien Plätze mehr gibt. Als Mittel dagegen haben viele BarCamps – wenn auch niedrige – Teilnahmegebühren eingeführt.
  • die gebetsmühlenartigen Diskussionen, was ein BarCamp ist und was nicht, beziehungsweise ob es etwas kosten darf oder nicht. Meine Meinung dazu: Tim O’Reilly hat nicht Hinz und Kunz willkommen geheißen. Er hat seine Freunde eingeladen. Deshalb auch FooCamp, Friends of O’Reilly. Außerdem gibt es Veranstaltungen, die ohne Sponsoren arbeiten wollen oder müssen, zum Beispiel damit eine Veranstaltung nicht zur Verkaufsshow der Vertriebler „verkommt“. Seien wir doch ehrlich, uns alle nervt es gewaltig, wenn Sponsoren mit fünf oder sechs Mann auflaufen und einen kompletten Session-Slot nur mit ihren Themen füllen wollen. Wer also auf Sponsoren verzichtet, muss auf anderem Weg mit den Kosten klar kommen und zum Beispiel höhere Teilnahmegebühren verlangen. Ja, diese dienen unter Umständen auch zur Definition der Zielgruppe. Und das ist völlig in Ordnung so. Ich muss nicht jederzeit überall kostenlos dabei sein können. Das entspricht nicht der Definition von BarCamps.
  • „The next Generation“. Für meine Wahrnehmung erobert gerade die nächste Generation die BarCamps. Nächste Generation ist dabei nicht auf das Alter oder auf irgendwelche Buchstaben des ABCs bezogen, sondern nur auf die BarCamp Besucher. Ich persönlich habe den Eindruck, dass hier der „wir machen das gemeinsam“-Gedanke wieder etwas verloren geht, der vor allem die Anfangszeiten der BarCamp-Bewegung auszeichnete. Das fände ich sehr schade, denn die Organisatoren investieren in aller Regel viel Zeit, ein tolle kostenlose beziehungsweise kostenarme Weiterbildungmöglichkeit für alle zu ermöglichen. Wenn sie dann noch den Sessionteilnehmern hinterher räumen müssen, weil die nicht daran denken, leere Tassen, Gläser und Flaschen wieder zurück zu bringen oder ihren Müll einfach auf den Tischen liegen lassen, dann ist das einfach ein schwaches Bild. Erst recht, wenn das die gleichen Leute sind, die munter kritisieren, was alles nicht so ok war, aber null Eigeninitiative zeigen, selbst etwas besseres anzubieten. Aber vielleicht ist das ja nur meine subjektive Wahrnehmung. Ich würde es mir wünschen.

Wer jetzt neugierig ist, was dieses Jahr noch so alles im Angebot ist: Die BarCamp Liste von Jan Theofel weiß es.

3 Antworten zu „Blogparade: Mein erstes BarCamp”.

  1. […] Ulrike Rosina: Blogparade: Mein erstes BarCamp […]

  2. […] While I thoroughly enjoyed every single barcamp, I share Ulrike’s concerns: […]

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